Manon Hansen - Psychotherapeutische Praxis

Fragen und Antworten

Hier finden Sie Antworten zu Fragen, die im Zuge meiner Arbeit immer wieder auftauchen. Dieser Bereich wird in Zukunft erweitert.

Was ist Psychotherapie?

  

Psychotherapie ist in Österreich eine gesetzlich geschützte Tätigkeit, die - auf der Basis einer umfassenden Ausbildung - der Behandlung verschiedenster emotionaler, psychosozialer und psychosomatischer Leidenszustände dient und deren Heilung oder Linderung fördert und unterstützt.

Die Ausübung der Psychotherapie ist in Österreich seit 1990 im Psychotherapiegesetz (PthG) geregelt. Nach dem PthG handelt es sich dabei um die   

"nach einer allgemeinen und besonderen Ausbildung erlernte, umfassende, bewußte und geplante Behandlung von psychosozial oder auch psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen mit wissenschaftlich-psychotherapeutischen Methoden in einer Interaktion mit einem oder mehreren Behandelten und einem oder mehreren Psychotherapeuten mit dem Ziel, bestehende Symptome zu mildern oder zu beseitigen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die Reifung, Entwicklung und Gesundheit des Behandelten zu fördern".

Das Psychotherapiegesetz regelt die umfassende, für die Berufsausübung notwendige fundierte Ausbildung, die verpflichtende kontinuierliche Weiterbildung sowie die Ausübung des Berufs.

Eine Zusatzbezeichnung – wie z. B. Integrative Gestalttherapie – darf nur nach Absolvieren einer entsprechenden umfassenden fachspezifischen Ausbildung geführt werden.

Diese Maßnahmen sorgen – zum Schutz und im Sinne der Interessen der KlientInnen – für Sicherheit und für eine hohe Qualität.

Was ist Integrative Gestalttherapie?

Begründet wurde die Gestalttherapie in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts von Fritz und Laura Perls und Paul Goodman; seither wurde und wird sie von zahlreichen TherapeutInnen und AutorInnen (wie etwa Miriam und Erving Polster, Gary Yontef, Gordon Wheeler,...) weiter entwickelt.

Integrative Gestalttherapie (IG) ist eine ganzheitliche Psychotherapiemethode, die den Menschen als Einheit aus Körper, Gefühlen und Gedanken vor dem Hintergrund seiner jeweiligen Lebensgeschichte, seinen/ihren besonderen Lebenserfahrungen und seiner/ihrer aktuellen Lebenssituation versteht.

Im Rahmen der therapeutischen Beziehung geht es darum, die eigenen Muster besser kennen zu lernen, sie bewusst zu erleben und zu bearbeiten sowie neue Erfahrungen zu machen. Dies geschieht in der Gestalttherapie durch das Gespräch sowie durch Arbeit mit kreativen Medien, Träumen, Rollenspiel und durch Einbeziehung von Körperhaltungen, Gestik, Atmung usw.

Das Ziel ist die Förderung der jeweiligen Potenziale der/des Klienten/in, die Entwicklung guter Selbstunterstützung sowie der Fähigkeit, Beziehungen befriedigend gestalten zu können.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit Hilfe der Methoden und Grundhaltungen der Gestalttherapie Menschen darin unterstützen kann, sich selbst besser zu verstehen und anzunehmen, Symptome und Leidenszustände zu lindern, Krisen zu bewältigen und ein zufrieden stellendes Leben führen zu können. Mein Anliegen ist es – ausgehend von den Erfahrungen, dem Erleben und den Anliegen, die meine KlientInnen mitbringen – Menschen in ihren eigenen Zielen, in ihrer Entwicklung und in ihrer Lebenszufriedenheit zu unterstützen.

Schon vor langer Zeit habe ich eine große Liebe und Begeisterung für die Gestalttherapie entwickelt, die sich im Lauf der Jahre weiter vertieft und gefestigt hat. Wenn Sie gerne mehr erfahren wollen, lade ich Sie ein, die folgenden Zitate zu lesen, die für mich etwas vom Reichtum und von den Grundhaltungen, die mir als Gestalttherapeutin wichtig und wertvoll sind, ausdrücken. Sie stammen von AutorInnen, die in meiner psychotherapeutischen Tätigkeit eine wichtige Rolle spielen und mich für meine Arbeit inspirieren.

Weiterführendes

  • "Veränderung geschieht, wenn jemand wird, was er ist, nicht wenn er versucht, etwas zu werden, das er nicht ist." [mehr...]
  • "Die Grundbegriffe der Gestalttherapie sind eher philosophisch und ästhetisch als technisch." [mehr...]
  • "Ich möchte auch nicht über 'Fortschritte' sprechen." [mehr...]

Veränderung

"Veränderung geschieht, wenn jemand wird, was er ist, nicht wenn er versucht, etwas zu werden, das er nicht ist."

"Veränderung ergibt sich nicht aus einem Versuch des Individuums oder anderer Personen, seine Veränderung zu erzwingen, aber sie findet statt, wenn man sich die Zeit nimmt und die Mühe macht, zu sein, was man ist; und das heißt, sich voll und ganz auf sein gegenwärtiges Sein einzulassen. Indem der Gestalttherapeut es ablehnt, die Rolle dessen zu übernehmen, der Veränderung "herstellt", schafft er die Voraussetzung für sinnvolle und geordnete Veränderung.

Der Gestalttherapeut verweigert die Rolle des "Veränderers", weil seine Strategie darin besteht, den Klienten zu ermutigen, ja sogar darauf zu bestehen, dass er sein möge, wie und was er ist. Er glaubt, dass Veränderung nicht durch Bemühen, Zwang, Überzeugung, Einsicht, Interpretation oder ähnliche Mittel zu bewirken ist. Vielmehr entsteht Veränderung, wenn der Klient – zumindest für einen Moment – aufgibt, anders werden zu wollen, und stattdessen versucht zu sein, was er ist.

Dies beruht auf der Prämisse, dass man festen Boden unter den Füßen braucht, um einen Schritt vorwärts zu machen, und dass es schwierig oder gar unmöglich ist, sich ohne diesen Boden fortzubewegen."

Arnold R. Beisser

Die Grundbegriffe

"Die Grundbegriffe der Gestalttherapie sind eher philosophisch und ästhetisch als technisch."

"Gestalttherapie ist eine existenziell-phänomenologische Methode und als solche erfahrungsgegründet und experimentell. Die Betonung des Hier und Jetzt heißt nicht, dass – wie so oft angenommen wird – Vergangenheit und Zukunft für die Gestalttherapie keine Bedeutung haben. Im Gegenteil, die Vergangenheit ist immer gegenwärtig in der Ganzheit unserer Lebenserfahrung, in unseren Erinnerungen, im Bedauern und Ressentiment, und vor allem in unseren Gewohnheiten und unvollendeten Handlungen, den fixierten Gestalten. Die Zukunft ist gegenwärtig in unseren Vorbereitungen und Anfängen, in Erwartung und Hoffnung oder Furcht und Verzweiflung.

Warum nennen wir unsere Methode "Gestalttherapie"? "Gestalt" ist ein Ganzheitsbegriff; eine Gestalt ist eine strukturelle Einheit, d.h. sie ist verschieden von und mehr als die Summe ihrer Teile. Sie ist die Figur im Vordergrund, die sich vom Hintergrund abhebt, sie 'existiert'."

Laura Perls

Fortschritte

"Ich möchte auch nicht über 'Fortschritte' sprechen."

"In der Gestalttherapie ermutigen und erleichtern wir den andauernden Prozess der Bewusstheit und der Auseinandersetzung mit dem, was ist, und wir beenden die Therapie, wenn die Patienten den Grad an Integration erfahren, der ihre eigene Weiterentwicklung fördert."

Laura Perls

Literatur

  • Arnold R. Beisser, Wozu brauche ich Flügel?
  • Laura Perls, Leben an der Grenze